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Erstellt von N. Huber

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Europa lebt

Auszubildende der Oscar-Walcker-Schule Ludwigsburg knüpfen fachliche und persönliche Kontakte durch deutsch-französisches Austauschprogramm

Allen europakritischen Stimmen der letzten Monate zum Trotz: dass der Gedanke an ein gemeinsames Europa immer noch sehr lebendig ist, beweist nicht nur das aktuelle Ergebnis der französischen Präsidentschaftswahl. Zu herzlich war dafür der Empfang der deutschen Austauschgruppe an der französischen Partnerschule BTP-CFA-Auvergne in Bains, knapp 150 Kilometer südwestlich von Lyon.

Vom 25. März bis zum 14. April 2017 reisten unter der Leitung des Werkstattlehrers der Oscar-Walcker-Schule, Gerd Erath, die Zimmerer-Azubis Jonas Staudt, Simon Anders, Felix Häfner und Philipp Hutter sowie die angehenden Schreiner Leonard Schulz und Pascal Grau mit den beiden Maurer-Lehrlingen Elias Höfer und Patrick Merkler an die Berufsschule in der kleinen französischen Gemeinde der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Hier sollten die jungen Auszubildenden im Rahmen eines dreiwöchigen Austauschprogrammes fachliche, soziale und kulturelle Erfahrungen sammeln. Dafür waren sie von ihren Ausbildungsbetrieben dankenswerterweise freigestellt worden.

Die erste Woche war noch stark geprägt von gegenseitigem Kennenlernen und gemeinsamem Berufsschulunterricht mit den französischen Auszubildenden. Ergänzt wurde der schulische Tagesablauf durch ein vielseitiges gemeinsames Freizeitangebot, wie Stadtführungen, verschiedene Besichtigungen oder den Besuch eines Rugby-Spieles. Bei dieser Gelegenheit konnten sich die deutschen und französischen Azubis auch persönlich näher kommen.

In der zweiten und dritten Woche arbeiteten die Auszubildenden der OWS dann berufsbezogen in verschiedenen französischen Betrieben. Dort lernten sie die traditionellen landestypischen Arbeits- und Konstruktionsweisen in ihrem Berufsfeld kennen, die sich zum Teil nicht unerheblich von den deutschen unterscheiden. Doch auch in den Betrieben fühlten sich die deutschen Azubis sehr aufgeschlossen und gastfreundlich angenommen. Die französischen Handwerker akzeptierten die deutschen Austauschschüler schnell wie eigene Kollegen. Selbst anfängliche Bedenken hinsichtlich der Sprachbarriere konnten rasch zerstreut werden: „Auch wenn man das Wort für Nageleisen nicht wusste, so nannte man es eben das „rote Ding“. Man verständigte sich irgendwie und bekam dann auch den richtigen Namen genannt“, erklärt der Zimmerer-Lehrling Jonas Staudt, der bei der Firma Assezat in der Nähe von Le Puy arbeitete.

Ein besonderer Höhepunkt am letzten Tag des Aufenthaltes war der Kontakt der Austauschgruppe mit dem französischen Präsidenten der Region Auvergne-Rhône-Alpes, Laurent Wauquiez, der die Gruppe dann auch verabschiedete.

Am Ende des dreiwöchigen Austausches zogen die acht Lehrlinge ein durchgängig positives Fazit: viele neue Eindrücke konnten gesammelt, viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede festgestellt und neue handwerkliche Methoden erlernt werden. So war der Austausch für jeden fachlich, aber vor allem auch persönlich eine bereichernde Erfahrung.

Schließlich traten die Austauschschüler mit ihrem Lehrer G. Erath wieder die Heimreise zurück in das schwäbische Ludwigsburg an, rundum zufrieden mit den vielen neuen Eindrücken. Nun freuen sie sich auf den Gegenbesuch von zehn französichen Azubis, die vom 08.10.2017 bis 26.10.2017 nach Ludwigsburg kommen um hier das deutsche Ausbildungssystem und deutsche Gepflogenheiten kennen zu lernen. Vielleicht, so hoffen die Schulleiter, Andreas Moser und René Paul Poussardin, ist das der Beginn einer dauerhaften Kooperation der beiden Berufsschulen über die Landesgrenzen hinaus.

Ermöglicht hat diesen Austausch der Werkstattlehrer Gerd Erath in enger Zusammenarbeit mit dem „Deutsch-Französischen Sekretariat für den Austausch in der beruflichen Bildung“ (DFS). Das DFS vermittelt und finanziert den Gruppenaustausch von Auszubildenden und Lernenden in der Weiterbildung zwischen Deutschland und Frankreich (dfs-sfa.org).


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