Erstellt von J. Weigend

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Wenn eine einfache Hütte die ganze Welt bedeutet

Schülerin der Klasse 11 der Oscar Walcker Schule gewinnt mit ihrer beeindruckenden künstlerischen Arbeit zwei Hauptpreise bei dem Wettbewerb "Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten – Unterwegs zwischen Baden-Württemberg und dem östlichen Europa“.

Der Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten“ des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg wird seit den 1970er Jahren jährlich durchgeführt. In jedem Schuljahr gibt es ein Thema, das sich mit den Beziehungen zwischen dem deutschen Südwesten und Osteuropa auseinandersetzt. Teilnehmen können Schulklassen der allgemeinbildenden weiterführenden Schularten. Ziel des Wettbewerbs ist es die Gemeinsamkeiten in der westlichen und östlichen Geschichte und Kultur zu entdecken, sowie Brücken zu bauen und Vorurteile abzubauen. Der Wettbewerb ist in verschiedene Aufgaben gegliedert.

Die Oscar-Walcker-Schule nimmt regelmäßig an diesem Wettbewerb teil. In diesem Jahr lautete das Thema „Unterwegs zwischen Baden-Württemberg und dem östlichen Europa“. Auf Anregung ihrer Kunstlehrerin Annette Knorr nahm die Schülerin Ranja Mosbahi, die zur Zeit die Klasse 11 an der OWS besucht, an dem Wettbewerb „Schnappschuss aus der Heimat“ teil und gewann zwei Hauptpreise, einmal in der Kategorie „Schreiben und Gestalten“ und in der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“. Aufgabe war es, sich mit den Fotografien der in der Ukraine geborenen Künstlerin Oksana Kyzymchuk auseinanderzusetzen, sich eines ihrer Bilder auszusuchen und eine eigene analoge Situation zu fotografieren und diese mit dem Bild der Künstlerin zu vergleichen. In den Jahren 2010 bis 2016 war Oksana Kyzymchuk  in ihre alte Heimat gereist und hatte in den Dörfern der Ukraine alltägliche Szenen des Lebens der Menschen dort als auch atemberaubende Landschaften fotografiert, die den Betrachter emotional tief berühren.

Ranja Moshabi wählte ein Foto aus, das sie an einen Ort in ihrer Kindheit erinnert, einen Ort, der ihr und ihren Freundinnen und Freunden damals, wie sie schreibt, „die ganze Welt“ bedeutete. Als Kind fand sie mit anderen Kindern aus ihrem Dorf eine verlassene Hütte, die ihnen als Geheimversteck diente und in der sie spannende Abenteuer und Geschichten unter anderem als Detektive und Forscher erlebten. Als Ranja älter wurde, setzte sie die Hütte gemeinsam mit den anderen Stück für Stück instand. Über einen Zeitraum von fast dreieinhalb Jahren arbeiteten die Jugendlichen an der Hütte. Sie schufen sich dort ihr eigenes Refugium, einen Rückzugsort, einen Ort voller Geheimnisse. Ranja sieht die Hütte heute als „Echo ihrer Kindheit“. Sie hofft, dass sie mit dieser Hütte, die sicher immer noch steht, mit den dort hinterlassen Schätzen und Geheimpfaden ein Stück ihrer Kindheit an andere Generationen weitergeben kann, ebenso wie es „tausende Generationen in der Ukraine und der ganzen Welt“ zuvor auch getan haben.

Ranjas Bild und die Beschreibung dazu ist wunderschön und somit ist sie völlig zurecht die Gewinnerin der beiden Hauptpreise. Einer der Hauptpreise ist in der Regel eine Studienfahrt in ein Land Osteuropas, dieses Jahr wäre das Ziel Kroatien gewesen. Coronabedingt kann die Fahrt dieses Jahr leider nicht stattfinden. Das Schülerwettbewerbsteam hat jedoch andere tolle Preise bereitgestellt.

Wir gratulieren Ranja Moshabi ganz herzlich für diese tolle Leistung! Die Hauptpreisträgerin ist auch auf der Homepage des Hauses der Heimat gewürdigt (im Video https://www.nachbarn-im-osten.de/startseite.html, ab Min. 15:18ff)


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